Träumewerkstatt

Dieses Gedicht schrieb ich vor wenigen Jahren, als mein Sohn auf die Welt kam. In dieser Zeit war ich nicht nur unendlich glücklich darüber Mutter zu sein, sondern genoss vor allem die Möglichkeiten, die mir die Ankunft des neuen Erdenbürgers bot, um meine Muttersprache hier in Ungarn besser zu pflegen. Mit meinen Kindern spreche ich nur Deutsch und es ist ein fantastisches Abenteuer ihnen dabei zuzusehen / zuzuhören, wie sie die deutsche Sprache als die ihre empfinden und wie sie sich in dem zweisprachigen Umfeld entwickeln. Mein Gedicht „Träumewerkstatt“ ist nach dem allabendlichen Gute-Nacht-Ritual entstanden – und weist doch (ohne anmaßend sein zu wollen) einige Ähnlichkeiten mit dem zuvor geposteten Gedicht von Mascha Kaléko auf. Zweiteres las ich das erste Mal vor ein paar Monaten und musste ich mich hineinlächeln – die Dichterin verwendet ähnliche kindliche Abendbilder und auch die Atmosphäre beider Werke ist ähnlich romantisch – verträumt. Hier nun meine Version des Gute-Nacht-Gedichts:

Träumewerkstatt

Weißt du, mein Kind, an welchem Ort
Man deine Träume webt?
Und willst du wissen, wie es geht,
das man auf Wolken schwebt?

Aus Nebel wird dein Traum gemacht,
Zuerst ganz zart und fein.
Die Sterne streuen Sternenstaub
Und nähen ihn mit ein.

Elfen singen Abendlieder,
der Mond spendet sein Licht.
Und deine größten Wünsche werden
eingenäht – ganz dicht.

Was du, nachdem du deine Augen
Müde schließt, erlebst,
das steht in deinem Traum geschrieben,
wenn du auf Wolken schwebst.

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