Ich wollte am liebsten den ganzen Tag
dem Duft des Grases nur frönen,
mich leis’ niederlassen im lichtwarmen Sand
und mich zart betäuben vom Schönen.
Ich wollte am liebsten den ganzen Tag
schweigen und sitzen und schauen,
wie Schwalben unter Schilfdächer nun
nach emsigem Fluge abtauchen.
Ich wollte am liebsten den ganzen Tag
von morgens bis abends nur sein.
Im Einklang mit Sonnen- und Schattengespiel
am Ziehbrunnen Stunden dir weihen.
Ich wollte am liebsten den ganzen Tag
ganz still sein, einmal nur, ganz still
und barfuß Gedanken und Vögel zählen
und nichts tun, was ich nicht will.
Ich wollte am liebsten den ganzen Tag
deinen Frieden in mir aufgehen spür’n
und – als wär ich ein kleines Kind
mich sicher, geborgen fühlen.
Ich wollte am liebsten den ganzen Tag
in Einsamkeit glücklich zergeh’n
und nur dem Gesang der Akazien lauschen
und hören, wie die Winde verweh’n.
Ich wollte am liebsten den ganzen Tag
– bis Nachtschatten am Himmel aufziehen –
dir nur gehören und Teil sein in dir,
dich riechen, sehen, berühren.
Ich wollte am liebsten den ganzen Tag
diesen Tagtraum nur träumen – allein.
Und einmal, ich schwör’s, setz ich mich früh
ins Gras beim Morgentauglüh’n.
Und dort sitz ich dann bis der Abend sich legt
über das von Sonnenrot trunkene Land
und der graue Abschied mir in die Seele fährt
und meine Tränen verrinnen im Sand.